Freitag, 29. Januar 2010

080408-dreihundertdreizehnter Tag

Tsintsabis - Bargani - 467100m

Auf der Suche nach den stattlichen Baobabbaum der Umgebung verfuhren wir uns auf den Pistenlabyrinth zwischen all den Farmen und aus 20km Weg wurden über 60km. Dazu kam, vor und nach jeder neuen Farm galt es das Rindertor zu öffnen und zu schliessen, was viel Nerven und Zeit kostete. Vieleicht lag es daran, vielleicht lag es aber auch daran das wir ohne Kaffee losgefahren waren, vielleicht weil es der dreihundertdreizehnter Tag war oder alles zusammen. Hinter einer unübersichtlichen Kurve überraschte uns ein geschlossenes Rindertor und weil Brummel mit seinen 2,5 Tonnen nur schwer auf harter Sandpiste zu einer Vollbremsung zu bewegen war, schlitterten wir nahezu ungebremst, wenigstens halbwegs gewollt, knapp neben den Betonpfeilern des Tors in den Zaun. Kreidebleich stiegen wir aus um den Schaden zu begutachten und waren erleichtert und schokiert zu gleich wie knapp wir den Betonpfeiler und einen fetten Unfall mit Totalschaden entronnen waren. Brummel hatte den vorderen Übersichtsrückspiegel verloren und jede Menge Kratzer im lack, das war alles. Der Zaun der unseren Abflug von der Piste gebremst hatte war allerdings hin.
Viel vorsichtiger fuhren wir weiter, fanden den Baobabbaum und luden den einsamen Wärter zum Kaffe ein. Der Baum war mickrig im Vergleich dazu was wir schon kannten aber vielleicht waren wir nur einfach schwer zu beeindrucken nach unseren Morgenabenteuer.
Der Weg führte uns weiter Richtung Norden an die Grenze zu Angola und plötzlich änderte sich die Lebensweise am Strassenrand und der "Verkehr" auf den Strassen. Menschen, Esel, Kühe, Ziegen, Rundhütten, Verkaufsbuden, Radfahrer und noch mehr Esel, Kühe und Ziegen. Kein Zweifel wir waren wieder in Schwarzafrika wie man es sich vorstellt, dass hatten wir zum letzten Mal vor Monaten in Sambia gesehen. Uns wurde vor Augen geführt was wir schon ahnten, die südlichen Länder des Kontigents erinnerten mehr an Südeuropa als an die Vision von "Afrika", auch wenn dies selbstverständlich ein schwachsinniger Gedanke war da eben all die Länder Afrika repräsentierten. Nichtdestotrotz fühlten wir uns wieder viel abenteuerlicher und wir bereuten unseren Entschluss per See nach Hause zu verschiffen, besonders jetzt so nah (3km) von der angolischen Grenze entfernt. In Rundu machten wir einen Spassstopp und während Freund bei Brummel blieb und sich allerlei Händler und Neugierige versammelten, erlebte Freundin wiedereinmal einen Supermarkt mit null Weissen dafür mit Schlägerei an der Kasse. Es ist egal wie falsch es klingen mag aber für uns war es so wir waren endlich wieder in Afrika. Immer weiter an der Grenze zu Angola entlang ging es bis zum Okawangofluss wo wir in Bargani in einem Camp nahe der PopaFalls übernachteten.

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